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Vereinschronik

Der Sportverein Ingersheim besteht nun über 50 Jahre und mit dieser Chronik soll auf diese recht lange Zeit in kurzen Lettern zurückgeblickt werden. Sie gibt uns aber auch die Gelegenheit gleichzeitig die Gegenwart und Zukunft unseres Vereins darzustellen.

Bereits in den zum 25-jährigen Jubiläum 1975 sowie zum 40jährigen Jubiläum 1990 erschienenen Chroniken wurde der Werdegang unseres Vereines ausführlich beleuchtet, und so werden sich die Beiträge in dieser Ausgabe in der Hauptsache mit den letzten zehn Jahren befassen und die wichtigsten Ereignisse der vorhergehenden Vereinsgeschichte nur ansprechen, als hieraus für die Vereinsentwicklung wichtige Veränderungen hervorgegangen sind.

Die Ereignisse und Veränderungen der letzten zehn Jahre haben die heutige Struktur und die Stellung unseres Vereines entscheidend geprägt und soll somit eingehender betrachtet werden.

Der SV Ingersheim wurde am Sonntag, den 30. Juli 1950, im Saal des Gasthauses Zum Fuchsen in Ingersheim gegründet. Unter den Wegbereitern zur Vereinsgründung waren unter anderen Karl Bleicher, Willi Steeb, Rudolf Wagner und Karl Weihbrecht. Zum ersten Vereinsvorsitzenden wurde Kurt Dochow gewählt, sein Stellvertreter wurde Fritz Eißen.

Als Vereinsfarben wählte man die Farben der Stadt Crailsheim gelb-schwarz , um die Verbundenheit zu dokumentieren.

Die Voraussetzungen zum Sportbetrieb wurden durch den in Eigenregie und mit viel persönlichem Engagement vorgenommenen Ausbau, des von der Deutschen Bundesbahn zur Verfügung gestellten Geländes am Oberen Lehen. Zunächst prägte das Fußballspielen das sportliche Geschehen im Verein.

Im Frühjahr 1951 gesellte sich Tischtennis dazu. Mit der Fußballjugendarbeit wurde 1952 begonnen, als eine B-Jugend-Mannschaft aufgestellt wurde. Der Verein wurde im März 1962 erstmals im Vereinsregister eingetragen und durfte damit die Bezeichnung Sportverein Ingersheim 1950 e.V. führen und in den Württembergischen Landessportbund eintreten. Erster Vorsitzender wurde Karl Bleicher, sein Stellvertreter war Reinhold Hanselmann. Über die Benützung des neuen Gymnastikraumes der Geschwister-Scholl-Schule wurde am 17.10.1966 mit der Stadt verhandelt. Damit wurde der Grundstein für die weitere Entwicklung des Tischtennisspiels und Einführung des Turnens im Verein gelegt.

Unter dem Vorsitzenden Martin Schilling wurde 1971 ein Umkleide- und Aufenthaltsgebäude auf dem Sportgelände aufgestellt und 1972 in Betrieb genommen, zweiter Vorsitzender war Erich Hägele. Es war eines der ersten Vereinsheime unter den Fußballvereinen in der Stadt und im Umland .

1975 wurde vier Tage lang das 25jährige Jubiläum mit sportlichen und gesellschaftlichen Veranstaltungen gefeiert.

Die Führung des Vereins wechselte 1976 an Herbert Schunk und Eckhard Sonneck.Die Vereinsvorsitzenden in den Folgejahren waren Eugen Pfänder (1978-81), Wolfgang Probst (1981-82), Georg Elsner (1982-83).

Bernhard Kühn (1983-87) übernahm den in äußert schwierigen finanziellen befindlichen und kurz vor der Auflösung befindlichen Verein. Dass es mit dem Verein wieder aufwärts ging, ist ihm und einigen wenigen treuen Helfern zu verdanken. Um die stark angegriffenen Vereinsfinanzen zu sanieren wurde 1984 erstmals ein Skilanglauf, das Volksfestkaffee und viele andere Feste veranstaltet. Der Verein wurde in dieser bedrohlichen Lage zusätzlich von der Stadtverwaltung unterstützt.

Klaus König und Thomas Bulenda übernahmen im März 1987 die Führung des Vereins. Bei der Hauptversammlung 1988 wurde eine Neufassung der Satzung verabschiedet und damit der Weg in die grundlegende Umstrukturierung des Vereins und seiner Führungsorgane geebnet.

Der Verein verfügte ab Oktober 1989 erstmals in seiner Geschichte über zwei Vorsitzende mit einer abgeschlossenen Organisationsleiterausbildung (DSB).

Ein wichtiger Meilenstein für die Entwicklung des Sportvereines wurde 1989 mit dem Beschluß einer Planungsrate für den Neubau einer Sport- und Festhalle in Ingersheim gelegt, was zum einen dem Verhandlungsgeschick unserer Stadträte Otto Reiß und Hans-Dieter Volz und zum anderen der Geschlossenheit der örtlichen Vereine, Organisationen und der Schule zuzuschreiben war.

 

Das 40jährige Jubiläum im Jahr 1990 wurde vom 30. Juni bis 8. Juli mit Turnieren, Disco und Festabend gefeiert. Helmut Tritschler, langjähriger Schriftführer des Vereins, erhielt bei der Festveranstaltung als erstes Vereinsmitglied für seine jahrelange unermüdliche Mitarbeit im Verein mit der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg aus der Hand von Jupp Pisters, dem Vorsitzenden des Stadtverbandes für Leibesübungen Crailsheim. 

Bei der Hauptversammlung im März 1991 wurde die Einführung eines Abteilungsbeitrages für alle aktiven Sportler/innen beschlossen.

Die Baumaßnahmen an der neuen Sporthalle wurden 1991 begonnen und am 24. Januar 1992 wurde das Richtfest gefeiert.

Im Februar 1992 wurde die Badmintonabteilung gegründet, der Sportbetrieb konnte vorübergehend in der Großsporthalle aufgenommen werden.

Der Sportverein beteiligte sich im Juli 1992 mit allen Abteilungen am Festumzug zum 100jährigen Jubiläum des Gesangvereines Eintracht Ingersheim.

Der Sportbetrieb in der neuen Sporthalle konnte im Dezember 1992 aufgenommen werden. Mit einem großen Festakt wurde die Sport- und Festhalle am 28. und 29.Mai 1993 eingeweiht.

Die Mitgliederzahl wuchs sprunghaft von 367 im Jahr 1988 auf 727 Personen zum März 1993 an. Zurückzuführen war die Steigerung zum einen auf die neue Sporthalle, zum anderen auf die vielen für einen ausgeweiteten Sportbetrieb notwendigen Übungsleiter/innen und Helfer/innen.

Mit der Planung für ein neues Vereinsheim befassten wir uns erstmals bei der Hauptversammlung im März 1996. Die Pläne wurden Mitte des gleichen Jahres verworfen, als bekannt wurde, dass es keine Sportfördermittel mehr geben sollte.

Anfang des Jahres 1997 gaben wir erneut die Planung des neuen Sportzentrums beim Architekten Otto Fessel in Auftrag, nachdem die Landesregierung die Fördermittel zwar erheblich zusammengestrichen, aber nicht gänzlich gekürzt hatte. Um den Antragstermin nicht verstreichen zu lassen. mussten innerhalb kürzester Zeit wichtige Entscheidungen von der Vereinsführung und den Mitgliedern getroffen werden. In einer außerordentlichen Hauptversammlung wurden die Pläne des Neubaues vorgestellt und ein Grundsatzbeschluss zum Neubau gefasst. Es dauerte über ein Jahr bis vom Landessportbund die Zusage eines Bauzuschusses erfolgte, vorher konnte mit dem Bau nicht begonnen werden.

Der Mitgliederstand Ende 1997 betrug bereits 1088 Mitglieder, die Sporthalle war durch die Sportler restlos ausgelastet, mit unseren Fitnesskursangeboten mussten wir bereits in andere Räumlichkeiten ausweichen. Der Bedarf nach eigenen Sporträumen für kleinere Übungsgruppen stieg zusehends.

Im Juli 1998 beschloss der Verein den Neubau eines Sportzentrums mit großzügigen Umkleide- und Duschräumen, zwei Fitness- einem Jugendraum, einem Geschäftszimmer mehreren Geräteräumen und einem Vereinsheim. Für gewöhnlich sind Vereinsheime Zweckbauten, die relativ einfach gebaut, oft architektonisch wenig hermachen.

Der SV Ingersheim ging einen anderen Weg. Architekt Otto Fessel hat ein Gebäude entworfen, das Zweckmäßigkeit mit interessanter Optik verbindet. Für dieses mutige und innovative Vorhaben erhielten wir von Bund, Land und Kommune bereits vielfältige Unterstützung und wir können mit weiterer Hilfe rechnen. Aber in erster Linie war und ist beim Neubau des modernen Funktionsgebäudes die Mitarbeit unserer Mitglieder notwendig.

Am 29. August 1998 erfolgte unter Anwesenheit von OB Georg Schlenvoigt und vielen Gästen aus dem Gemeinderat der Stadt und Vorsitzenden einiger Sportverbände der erste Spatenstich für unser Vereinssportzentrum, das den Status eines Pilotprojektes innehat.

Die Baugrube für den ersten Baubschnitt wurde im November 1998 ausgehoben. Im Januar 2002 wurde das Hauptgebäude in Betrieb genommen. Das alte Vereinsheim wurde im Dezember 2001 abgerissen wurde um Platz für den zweiten Bauabschnitt zu schaffen. Vorübergehend werden die Sportler im Jugend-und Schulungsraum bewirtet.

Am 15. Juli 2000 feierte der Verein sein 50-jähriges Jubiläum mit einem großen Festabend. Sportliche Aktivitäten und Turniere rundeten das Vereinsjahr ab.

Unser Verein im neuen Jahrtausend

Der Sportverein Ingersheim hat derzeit 1267 Mitglieder. Er ist damit der zweitgrößte Sportverein in der Stadt Crailsheim unter 19 sporttreibenden Vereinen. Mit 522 Kindern und Jugendlichen beherbergt er die zweitgrößte Sportjugendorganisation. Ferner ist bemerkenswert, dass der Anteil der weiblichen Mitglieder bei über 50% und der Anteil an aktiven Sportler/innen bei über 70% aller Vereinsmitglieder liegt. Aber auch sogenannte Nichtmitglieder können am Sportangebot des Vereines teilnehmen. Der Bindungsunwilligkeit an Vereine mancher Sportler/innen hat sich der Verein bei einigen Sport- und Kursangeboten geöffnet.

Auch Vereine und Sportgemeinschaften können unter der Führung des Sportvereines ihren sportlichen Aktivitäten nachgehen.

So haben wir zum beispielsweise eine komplette Taekwondo-Schule in den Verein aufgenommen, oder bieten AOK-Mitgliedern kostenlose Gesundheitssportangebote an.

Der Sportverein Ingersheim hat sich in den letzten Jahren mit seinem Sportangebot und seiner innovativen Vereinsführung zu einem modernen Sportdienstleister mit sozialem Produkt entwickelt.

Geplant ist mittelfristig die Übernahme von Serviceleistungen für andere Sportvereine, weil Probleme in der Besetzung von Führungspositionen in den Vereinen abgefangen werden können. Durch Kooperationen und Unterstützung in Verwaltungsangelegenheiten sollen Kräfte gebündelt werden.

Im sportlichen Bereich sind wir eine Kooperation eingegangen, die das Überleben und die Ausübungung des Fußballsportes unserer Jugendfußballmannschaften sichern sollte. Der Rückgang an Spielern im Alter zwischen 14 und 18 Jahren hat uns und zwei andere Vereine veranlaßt die Zusammenarbeit aufzunehmen.

So hat sich unser Verein im letzten Spieljahr entschieden, mit dem VfR Altenmünster und dem SV Onolzheim bei der A-,B- und C- Fußballjugend eine Sportkooperation einzugehen. Alle Jugendlichen sind beim VfR Altenmünster als Gastspieler untergebracht und können so in der höheren Spielklasse Fußball spielen und das mit großem Erfolg.

Der Sportverein Ingersheim und der Verfasser dieser Chronik hofft dass er dem aufmerksamen Leser in kurzen Sätzen etwas über die Entwicklung des Vereins vermitteln konnte und würde sich über ein Feedback freuen.

SV Ingersheim 1950 e.V., im Mai 2018

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